Klimaschutz versus bezahlbarer Wohnraum

Klimawandel, Fridays for Future, CO2-Bepreisung. Die aktuellen Diskussionen in Politik und Gesellschaft zeigen es deutlich: Klimaschutz wird immer wichtiger. Auch Dr. Kappes, Vorstand von Haus & Grund Landsberg betont: „Klimaschutz ist für uns und die zukünftigen Generationen wichtig“, mahnt aber gleichzeitig: „Klimaschutz mit Hau-Drauf-Methoden durchzusetzen verschlechtert die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Gebot der Stunde sollte daher Klimaschutz mit Augenmaß sein.“

Gemeint ist vor allem die richtige Abwägung zwischen den großen Zielen dieser Zeit: Dem Klimaschutz auf der einen Seite und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf der anderen Seite. Immer höhere Anforderungen an Bestands- und Neuimmobilien verteuern die Baukosten, die sich ohnehin bereits auf einem Allzeit-Hoch befinden, nur noch mehr. „Höhere Baukosten bedeuten zwangsläufig höhere Mieten. Anders ist eine neue oder neuwertig sanierte Immobilie durch private Vermieter nicht mehr zu bewirtschaften. Es kommt damit in begehrten Regionen wie der unseren zwangsläufig zu Schlagzeilen wie: ´Landsberg teuerer als Berlin´ (LT vom 21.01. und 23.01.20)“, erklärt Dr. Kappes. Es zeigt sich also, dass Klimaschutz auf Teufel komm raus und die Schaffung von bezahlbarem Wohnen nicht zusammenpassen. „Die Politik muss sich daher im Klaren darüber werden, welches Ziel vorrangig verfolgt werden soll. Beides zusammen funktioniert nicht“, macht Dr. Kappes deutlich.

Haus & Grund Landsberg steht daher für angemessene Modernisierungen im Bereich des Klimaschutzes, die die Standards Schritt für Schritt und nicht von Jetzt auf Gleich verbessern. Nur damit ist gesichert, dass private Vermieter weiterhin Wohnungen zu günstigeren Preisen anbieten können, ohne durch enorme Modernisierungskosten zum Verkauf an Wohnunternehmen gezwungen zu werden, die die Kosten für den Klimaschutz nur im Gegenzug mit steigenden Mieten tragen wollen werden.

Die Schaffung von günstigem, sozialem Wohnraum unter Einhaltung aktueller technischer Standards muss aber die öffentliche Hand – Bund, Länder und Gemeinden – mit Querfinanzierung aus Steuermitteln übernehmen. Es handelt sich dabei um eine öffentliche, nicht private Kernaufgabe! Diese Problematik lässt sich nicht „Privatisieren“, so wie dies in der Vergangenheit versucht wurde und in (Kommunal-) Parlamenten und Diskussionen immer wieder anklingt. Populäre Zwangsinstrumente wie z. B. Mietpreisbremsen, Mietspiegel oder auch die sog. SoBoN (Soziale Bodennutzung) bei der der Baulandaktivierung ziehen private Investoren nicht an, sondern schrecken sie mittelfristig ab.